Welche Kettensäge für ein mobiles Sägewerk kaufen?


Ein mobiles Sägewerk steht und fällt mit der passenden Kettensäge. Dabei spielt es keine Rolle von welchem Hersteller dein Sägewerk stammt. Bei allen Modellen gilt der Grundsatz: „Leistung ist durch nichts zu ersetzen, außer durch mehr Leistung“

Im folgenden Artikel wollen wir euch deshalb die wichtigsten Kettensägen der bekanntesten Hersteller genauer vorstellen und zeigen für welche Baumstamm-Durchmesser sie geeignet sind.

Es gibt eine Faustregel, um die Stärke der Kettensäge zu bestimmen

Diese Faustregel sagt, dass du pro PS zehn Zentimeter Stamm auftrennen kannst. Hat deine Säge zum Beispiel 4,6 PS, dann kannst du ca. 45 Zentimeter starke Bäume aufsägen. Das Holz spielt natürlich auch eine große Rolle. Fichte, Tanne und andere Nadelhölzer benötigen weniger Leistung als eine Eiche oder Esche.
Eine Dolmar-Motorsäge im mobilen Sägewerk

Überlege dir deshalb vor dem Kauf einer Kettensäge, bis welcher Größe du Millen willst. Mache aber nicht den Fehler und denke, dass deine 4,6 PS Säge ja schon dickere Bäume als 45 cm gefällt hat. Der Kraftaufwand an der Säge bei Längsschnitten ist um ein Vielfaches höher, als bei Schnitten quer zu Faser. Deshalb sind für ein mobiles Sägewerk leistungsstarke Sägen gefragt.

Für Nadelholz und kleine Stämme reicht eine Säge aus dem Brennholz-Fuhrpark

Wer nur kleine Stämme, Äste oder Nadelholz schneiden möchte, ist mit einer kleineren Säge noch ausreichend bedient. Die Säge sollte dennoch einen Hubraum im Bereich von 50ccm bis 70ccm haben.

Solche Sägen sind oft schon im Fuhrpark zur Brennholzgewinnung vorhanden. Deshalb lässt sich mit diesen Kettensägen sehr gut in das Thema „Mobiles Sägewerk“ einsteigen. Aber die Grenzen der Sägen sind schnell erreicht, wenn es um eine ausreichende Schmierung der Kette und die Belastung der Säge geht. Die liegen je nach Holzart bei ca. 35-45 cm Stammdurchmesser.
Mit der Stihl 362 C lassen sich schon kleine Stämme millen

Die meisten Hersteller haben eine Säge in der 60ccm-Klasse im Sortiment. 

Beliebt und im Preis-Leistungsverhältnis ganz vorne ist die Dolmar 6100. Sie verfügt über große Tanks und eine seitliche Kettenspannschraube, was beim Millen Vorteile hat.

Andere brauchbare Sägen in der 60-ccm-Klasse sind die Husqvarna 560XP, 562XP oder die Stihl 362, 291 oder 391.

Größere Stämme brauchen größere Kettensägen im Sägewerk

Irgendwann kommt der Tag, wenn bei einem größeren Stamm das Sägewerk zu klein wird und die Leistung der Kettensäge nicht mehr ausreichend ist. Das beginnt spätestens, wenn du größere Holzbohlen für Bänke, Tische oder Holzschilder sägen willst. Dieser Bereich ist im allgemeinen auch der interessanteste für Holzkünstler und Möbelbauer.
Mit der Solo 681 lassen sich schon größere Stämme auftrennen
Für diese Arbeiten mit dem mobilen Sägewerken brauchst du Sägen im Bereich 70 – 90 ccm. Das sind dann schon starke Fällsägen, die natürlich ihren Preis haben. Die Grenze liegt bei diesen Sägen bei ca. 75 bis 90 cm Stammdurchmesser. Ab dieser Schnittlänge ist zudem ein Zusatzöler notwendig, um die Kette ausreichend schmieren zu können. Optimal genutzt wird das Setup aber für einen Hauptarbeitsbereich von ca. 60 cm Stammdurchmesser.
Praktisch baugleich und teilweise zu sehr interessanten Preisen zu haben sind die Dolmar 7910 und die Solo 681 und deren kleinere Schwestern mit etwas weniger Hubraum.

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Die Sägen sind durchzugsstark, haben eine gute Ölung und durch die Aufnahme D009 passen fast alle Ketten- und Schwertkombinationen.

Gute Sägen der Marktführer in diesem Bereich sind die Husqvarna 576XP oder die Stihl 462.

Für Tischplatten werden die leistungsstarken Motorsägen benötigt

Um größere Tischplatten mit dem mobilen Sägewerk zu bewerkstelligen sind nur Sägen der 90ccm-Klasse geeignet. Damit hast du noch genug Handling, um das ganze Konstrukt auch alleine anständig einzusetzen. Mit der richtigen Schneidgarnitur sind noch Durchlässe bis zu einem knappen Meter relativ gut möglich.
Die Dolmar 9010 hat ein sehr gutes Preis-Leistungsverhältnis

Am Besten funktioniert das mobile Sägewerk mit diesem Setup aber bei Stämmen oder Schnitten bis ca. 80 cm. Ganz großer Favorit in der Preis-Leistung ist hier die Dolmar 9010, welche durch robuste und bewährte Technik überzeugen kann. Eine weitere, viel genutzte Säge ist die Stihl 661 oder die Husqvarna 390/395XP.

Noch größere Stämme erfordern andere Arbeitsschritte oder noch mehr Leistung

Mit einem Sägewerk mit 75 cm Durchlass kann man im Prinzip (fast) jeden verfügbaren Baum aufschneiden. Sobald der Durchmesser zu groß wird, kann der Stamm um 90° gedreht werden, und erst mal auf die passende Breite besäumt werden. Aber es fällt in diesem Fall dann zumindest eine Rindenkante weg.

Möchte man Tischplatten mit beidseitiger Baumkante, große Astgabeln etc. aufsägen, kommt man nicht um ein ganz großes Sägewerk mit entsprechender Säge herum. Hier gibt es zwei grundsätzliche Möglichkeiten.

Die PS-Monster der Marktführer holen nochmals ein paar Zentimeter raus

Die herkömmliche Art ist: Längere Schiene plus noch mehr Leistung ergibt eine größere Schnittbreite. Solche große Schnitte benötigen ein passendes Sägegestell. Die kleinen mobile Sägewerke lassen sich relativ einfach mit passenden Aluminiumschienen erweitern.  
 
Und für die Kettensäge gibt es im Fachhandel auch lange Sägeschienen jenseits der 110 cm. Fehlt nur noch eine PS starke Maschine.
Die MS880 ist die stärkste Säge von Stihl

An passenden Sägen mit mehr als 100ccm Hubraum gibt es nur noch zwei Modelle von Stihl und Husquvarna. Das sind die Stihl 880 und die Husqvarna 3120XP. Die Stihl verfügt zwar über eine andere Schwertaufnahme, was die Auswahl der richtigen Schiene etwas eingrenzt. Mit passenden Adaptern lassen sich aber auch die Schienen mit anderer Aufnahme gut montieren.

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Die Husqvarna hingegen nutzt die sehr gängige Aufnahme D009, so dass bei dieser Säge weniger Bastelei erforderlich ist.
Beide Sägen sind sehr kraftvoll, haben eine üppige Schmierung und kommen gut mit großen Stammdurchmessern bis 110 cm zurecht.

Noch größere Stämme gehen nur mit einem Double-Ended Sägewerk

Eine weitere, auf den ersten Blick etwas ungewöhnliche Methode, ist eine sogenannte „Double-Ended-Schiene“. Hier lässt sich an die Führungsschiene an beiden Enden eine starke Motorsäge montieren. So ist es möglich, mit zwei Kettensägen gleichzeitig im Sägewerk zu arbeiten.
Mobiles Sägewerk mit zwei Kettensägen und Double Ended Schiene

Durch die Verteilung der Last auf zwei Motoren kann man auch kleinere Sägen wählen, um große Stämme aufzusägen. Je nach Anwendung reichen hier zwei 70 – 80 ccm oder 90 ccm-Sägen. Es gibt aber auch Systeme mit zwei 120 ccm-Sägen auf einer Schiene. Mit diesem mobilen Sägewerk ist es dann auch möglich richtig große Bäume zu edlen Riesen-Tischplatten zu verarbeiten.

Nachteile sind aber das hohe Gewicht, die hohen Anschaffungskosten und die anspruchsvolle Bedienung, die nur noch zu zweit möglich ist.

Fazit zu den Kettensägen fürs mobile Sägewerk

Bei mobilen Sägewerken gilt das Grundprinzip, Leistung kann nur mit noch mehr Leistung ersetzt werden. Um das Sägewerk gut nutzen zu können, sollte die Kettensäge deshalb so wenig wie möglich an ihre Leistungsgrenze kommen.

Für die meisten Holzkünstler dürfte eine Säge in der 60 bis 70 ccm Klasse am besten geeignet sein. Mit diesem Setup lassen sich die meisten Bäume, die man so bekommt gut bearbeiten. Mit den Sägen lassen sich zudem weitere Arbeiten, wie das Aufschneiden von Rohlingen noch gut bewältigen.

Lediglich für große Tischplatten wird ein leistungsstärkeres Setup benötigt. Diese Sägen sind aber sehr teuer und dazu noch relativ schwer, so dass sie für andere Arbeiten nur bedingt brauchbar sind, da man mit diesen Sägen schon ein hohes Gewicht zu tragen hat.